· 

Wie Sie entspannt mit Zurückweisung umgehen

Fünf Tipps vom Frühling, wie es gelingt, sich in Gelassenheit zu üben




Einleitung

Es ist Ende März und es schneit noch einmal. Nach den vergangenen Tagen, in denen es fast schon zwanzig Grad warm war, ist dies eine heftige Zurückweisung an den Frühling. Der Winter macht sich noch einmal stark und zeigt, dass er noch nicht verloren hat. Mit ihm kehrt die Ruhe zurück und der Rückzug nach innen.
 Ich denke in diesem Zusammenhang darüber nach, was Zurückweisung ist und wie wir entspannt(er) mit ihr umgehen können.

1. Erlauben Sie sich eine neue Sicht auf Zurückweisung

Ich sinniere über das Wort »Zurückweisung« und darüber das, es aus zwei Wort-Teilen besteht »zurück« und »Weisung«. Daraus ergeben sich zwei Lesarten:

Die erste Lesart lautet sinngemäß:

Jemand erteilt eine Weisung, dass man zurück zu gehen oder zurück zu treten hat.

Das heißt: Man wird als Person oder aufgrund der eigenen Leistung zurückgewiesen.

Dies können persönliche Zurückweisungen in der Liebe sein, berufliche Ablehnungen und Absagen auf Bewerbungen, das Ablehnen von Aufträgen und Projekten etc.

Solche Zurückweisungen sind schmerzhafte Erfahrungen. Jede*r kennt und erlebt sie irgendwann. Sie treffen einen mal mehr und mal weniger. Meist versteht man sie im ersten Moment als persönliche Bewertung bzw. Entwertung. Gelassen damit umzugehen ist nicht leicht.

Andererseits betrachte ich das Wetter und den Schnee im Frühling und mir fällt dabei noch eine zweite Lesart von Zurückweisung ein:

Zurück-Weisung kann auch heißen, auf etwas zurück zu weisen.

Das hieße, nicht der Winter weist den Frühling zurück, sondern er weist auf sich selbst hin = auf das, was war = die Vergangenheit.

Zurückweisung heißt dann: Ich weise auf etwas, was besteht, oder bestand zurück.

Wenn wir auf Zurückweisung mit dieser Erkenntnis blicken heißt dies:

Zurückweisend verhält sich jemand dann, wenn er/sie sich gegen etwas Neues wehrt und das Alte behalten möchte.

 


2. Nehmen Sie es nicht persönlich

Egal welche Zurückweisung Sie gerade erfahren, oder erfahren haben: Möglicherweise hieß diese nicht zwangsläufig, dass Ihre Art zu sein oder etwas zu tun, Ihre Ideen und Vorschläge nicht gut waren, oder nicht zukunftsweisend, sondern es hieß vielleicht nur, dass Ihr Gegenüber diesen Weg nicht mit Ihnen gehen, dieses Projekt nicht begleiten will oder kann, weil er/sie sich nicht in die gleiche Richtung wie Sie verändern möchte bzw. das Vertraute behalten und keinen (neuen) Weg gehen will.
In dem Falle ist Zurückweisung nicht persönlich gemeint. Sie ist kein »Angriff«, sondern einfach nur aus einem Bedürfnis des Anderen heraus motiviert, sich (noch) nicht verändern zu wollen. Zurückweisung persönlich zu nehmen ist daher oft gar nicht notwendig, oder schlicht gar nicht so gemeint. Gelassen zu bleiben kann heißen, Zurückweisung dadurch nicht persönlich zu nehmen, das man akzeptiert, dass das, was man zu geben hat, einfach nicht passt.


3. Sehen Sie Zurückweisung als Momentaufnahme an

Im Moment jetzt »sagt« der Winter mit seinem Schneefall zum Frühling »Nein« oder »Noch nicht!« oder »Hier und jetzt gelten meine Gesetze.«

Wir wissen, dass dies nicht für immer gilt. In der Natur ist uns klar, dass der Moment kommen wird, indem sich der Frühling durchsetzt. Bei persönlichen Zurückweisungen wissen wir dies nicht.

Wir wissen nicht, ob wir in einer ähnlichen Situation mit den gleichen Talenten angenommen und akzeptiert werden. Wir können nur weiter hoffen. Aber eines ist sicher: Zurückweisung ist immer eine Momentaufnahme. Wenn wir in die Zukunft blicken könnten, gibt es dort vielleicht unter anderen Umständen eine neue Chance.


4. Vertrauen Sie sich und Ihren Fähigkeiten

Der Frühling lässt sich vom Winter nicht entmutigen. Hören kann ich das an den vielen Vogel-Stimmen, die trotz Schneeflocken sehr nach Frühling klingen.
 Der Winter weist noch einmal zurück. Aber der Frühling »geht seinen Weg« einfach weiter. Er nimmt sich ein bisschen zurück, aber er wird kommen. 


Vergessen Sie daher nicht, all die Dinge zu sehen und zu hören, die Ihnen helfen, an sich selbst und Ihre Fähigkeiten zu glauben! Was wären diese analog zu den Vogelstimmen? Sind es Menschen, die Sie unterstützen? Sind es bisherige Erfolgserlebnisse? Sind es andere Zukunfts-Optionen, die es noch zu erkunden gilt…? Was hilft Ihnen dabei, innere Stärke zu entwickeln und hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken?


5. Haben sie Geduld, bis ihr Moment kommt

Wenn ich aus dem Fenster schaue, ist der Winter verdammt stark. Später Frost kann eine Menge Schaden anrichten. Zurückweisung kann sich für den Moment genauso anfühlen: nämlich, dass etwas oder jemand stärker ist, als man selbst, mehr Macht hat, mehr Power. Was dann hilft? Vielleicht ist es genau das Gleiche, wie das, was wir an solchen verschneiten Märztagen am liebsten tun? Rückzug nach innen, eine Tasse heißer Tee oder Kakao, ein bisschen Geduld und das Vertrauen darauf, dass es manchmal weiser ist, zu warten, bis der richtige Moment kommt.

Alles Liebe! Ihre Jana Symalzek